Protokoll der Ratssitzung auf Burg Brell zu Brell in Drachenmoor 1. Martis AD89
Teilnehmer: Fergus Advocatus, Hagen praeceptor, Helior, Alina, Alienora, Valeria, Charlotte, Reinhard, Padraig Eps, Haug Amicus.
Gäste: Johan von Stolzenau, Edler Amtmann, Corbinian von Rosenheim Coms.
Stimmvergaben: Berthild an Fergus, Lars an Reinhard, Eric an Valeria, nicht stattgegeben: Uriel an Haug.
1. Uriel von Sturmfels: Bundesritterschaft. Helior beantragt uneingeschränkt alle Rechte im Bund für Uriel, egal ob als Bundesritter oder „nur“ Pfalzgraf. Fergus stellt fest: Uriel vertritt das Gut Lohring mit voller Stimme im Rat. Man sollte Uriel die Bundesritterschaft antragen. Darauf negative Resonanz: Ja zur vollen Stimme im Rat als Vertreter des Gutes Lohring. Vertagung: Valeria und Alina besprechen das Thema mit Uriel selbst vor/zum nächsten Hoftag. Siehe auch Commentarium unten am Protokollende.
2. Frage nach den kaiserl. Lokatoren (Zwecks geplanter Anlage einer Handelscolonia für Trapezuntiner): bisher keine Nachricht.
3. Fergus informiert über den Status der Güter des verstorbenen Casimir von Bocksberg: er möchte diese für den Erben Georg in Anspruch nehmen. Sollten hierzu relevante Informationen vorliegen, Bitte um Meldung an Fergus!
4. Frage nach Neuigkeiten über Angela von Lohenhoecht: Uriel soll dazu befragt werden.
5. Berthild soll auf dem nächsten Hoftag zum Stand der Dinge in ihrer Vogtschaft im Drachengau befragt werden.
6. Bischöfin Almuth soll auf dem nächsten Hoftag zum Stand des Prozesses gegen die Reliquienfälscher befragt werden.
7. Hagen berichtet Neuigkeiten von Thies von Kuhfelden aus dem Heiligen Land bzw. Venezig: Das kaiserliche Heer liegt weiterhin vor Venezig; es herrscht dort gute Stimmung. Der Kaiser ist zZt unterwegs, um seine Prinzessin heimzuführen. Das Aufgebot der Commilites Draconis hat sich in das Heer eingereiht und hält das Drachenbanner hoch. Es gibt Kontakt zu Hermann von Norbergen und Ansgar von Wulfheim: es kommt vermehrt zu Versuchen „arturischer Händler“(Hanseaten), die dort nicht hinpassen, nach Venezig hineinzukommen. Dies wurde bislang vereitelt.
8. Hagen berichtet besorgt von der Rosenküste: es kommt zu Geheimtreffen von hanseatischen/toxandrischen und naitalischen Händlern. Hagens Boten gehen dem Netzwerk nach und versuchen dieses aufzurollen.
Valeria ergänzt: Festnahme eines Hanseaten mit illegalen 100 Hansetalern (Gold!). Der wohl weitgehend uninformierte Hanseat sollte sich mit dieser Summe zu Brokk mit einem Kontaktmann treffen. Valeria will diesen Plan in Abstimmung mit Charlotte mit eigenen Leuten in Begleitung fortsetzen, um an weitere Kontaktpersonen und Informationen zu kommen. Das Ergebnis soll abgewartet werden, bevor evtl. Boten Richtung Sassenburg gesendet werden. Charlotte will zusätzliche Späher aussenden.
9. Fergus berichtet von Hanseaktivitäten im Hafen von Gwennis: dort soll angeblich ein Stützpunkt für den Handel Richtung Normannien aufgebaut werden, was zweifelhaft ist. Valeria empfiehlt, dort stärker zu überwachen. Fergus möchte in eigener Verantwortung in Gwennis „offensiv“ werden und dort einen eigenen Stützpunkt gründen.
10. Ägirsrat und Hansekrise zu Löwenhaven: Alina, Fergus und Amtmann Johan von Stolzenau berichten vom Krisenrat des Ägirsbundes zu Löwenhaven. Nach einigem Hin und Her befand man dort nicht anders als kaisertreu sein zu können und einem zu erwartenden Hilfsgesuch der zahlenmäßig unterlegenen kaisertreuen Hanseaten stattgeben zu wollen. Die im Vertrauen anwesenden kaiserlichen Hanseaten signalisierten solches Interesse, und das auch in Richtung Drachenbrukk, so Johan. Fergus erklärt hierzu, daß der Bund bekanntlich „die Flanke“ und Wächter des heiligen Leibes Arturiens und seiner Majestät ist und sich in dieser Sache eine Frage erst gar nicht stelle. Alina und Fergus wollen sich mit einem dieser Hanseaten aus der Löwenhavener Händlerschaft in Lothing beraten. Hagen erwartet ebenfalls, daß bald Hilfsgesuche der Reichsstädte an der Küste kommen werden. Es stellt sich die Frage nach der Position des Herzogs von Toxandrien zu Sassenburg in diesem Konflikt. Reinhard berichtet bezügl. der Sabotageanschläge auf seine Fabrica, daß dies durch Bestechung von kleinen kilkanischen Lords gesteuert worden sei.
Brief von Lars: auch ihn binden Übergriffe aus dem Süden in seinem Gut.
Siehe auch Commentarium unten am Protokollende.
11. Hagen berichtet vom Stand des kaiserlichen Flottenprojekts: die ersten beiden Koggen sind fertig – wie aber steht es mit der Bemannung? Hagen will diese Koggen als Schulschiffe nutzen und ruft nach Freiwilligen für die Mannschaft. Letztlich sollen die Schiffe dann bemannt an den Kaiser geschickt werden.
12. Allgemeiner Beschluß – bezüglich der Stimmübertragung von Uriel an Haug: Graf Haug amicus darf mit allgemeiner Zustimmung die Stimme eines abwesenden Bundesritters im Rate führen.
Rechtliches Commentarium: zu 1. Bundesritterschaft für Uriel. Die Diskussion um die Rechte des Uriel im Bunde der Drachenlilie ist eher Selbstzweck im eigenen Hause – letztlich ist juristisch maßgeblich, in welcher Position der Kaiser Herrn Uriel in Bezug auf Drachenbrukk, die Reichsritter und Amtsgrafen sieht. Das Gewicht dieser kaiserlichen Perspektive steht und fällt allerdings mit der Machtposition des Kaisers selbst – d.h. wird seine Macht geschwächt, könnte eher die Sichtweise der Reichsritter maßgeblich sein, entgegen der juristischen Theorie (Stichw. Kaisertreue).
Informatives Commentarium zur Hansekrise in Löwenhaven und Berichten von dort: Der Ägirsbund, der aus den Drachenbrukker Küstenstädten Lothing, Logris, Brell und Dragenfels besteht sowie Löwenhaven, Elging und jetzt einigen weiteren kleinen Häfen an der artur. Küste, hat in Löwenhaven einen Krisenrat abgehalten. Hierzu waren 2 Drachenbrukker Beobachter (Johan von Stolzenau, Gerald von Möwenhafen NSC) und auch 3 kaisertreue Hanseaten von daselbst anwesend. Letztere signalisierten bereits ein zu erwartendes Hilfsgesuch an Ägirsbund wie Drachnbrukk d.h. Drachenlilie! Das heizte den Konflikt im Löwenhavener Hansehaus weiter an. Letztlich wird hier die Freie Reichsstadt Löwenhaven Stellung beziehen müssen. Bei aller ersichtlichen Verstrickung ist zu erwarten, daß Drachenbrukk gänzlich in den Hansekonflikt hineingezogen wird und eine schwere Beeinträchtigung des Handels und ein echter Seekrieg droht.