Rollenspiel
Warum wir Rollen spielen
Die Soziologie beschreibt das menschliche Zusammenleben als Zusammenwirken von Menschen in verschiedenen Rollen.
Jeder spielt seine Rolle, sei es als Berufstätiger, Elternteil, Kind seiner Eltern, Staatsdiener.
In jeder Rolle, die er spielt, nimmt jeder "Mitspieler" Eigenschaften an, die er nur in dieser Rolle an den Tag
legt: Zum Beispiel kann ein äußerst griesgrämiger Vorgesetzter im Schützenverein der fröhlichste Mensch von allen sein.
Uns sagte nicht jener britannische Barde, daß wir alle nur Schauspieler sind auf des Lebens Bühne?
Das Rollenspiel ist ein Spiel
Das Rollenspiel setzt diesen Gedanken bewußt um: In einer Welt mit geänderten Strukturen und anderen Regeln können wir
ausleben, was uns die Alltagswelt verweigert. Hier sind die Karten neu gemischt, die Rollen anders vergeben:
Wir sind Damen und Recken, listenreiche Ränkeschmiede, heroische Feldherren - ohne einen Tropfen Blut zu vergießen.
Und sagte nicht ein anderer Barde, daß der Mensch nur da ganz Mensch sei, wo er spiele?
Es ist mehr als ein Spiel
Kennt einer jemanden, der seine Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Figuren aus Blei gießt?
Mehr noch: wir lernen mittelalterlich zu kochen, zu tanzen, nähen, wir fertigen Kleidung an, arbeiten uns in
mittelalterliche Literatur ein, wir schreiben Gedichte und üben den Gesang.
Warum auch nicht? So lange das Spiel dauert sind wir anders, größer, edler, stärker als in der Alltagswelt.
Wir sind all das, was wir gerne wären, aber uns nicht zu sein trauen.
Rollenspiel geht ans Eingemachte: Hier kehren wir unser Inneres nach außen. Was wir sonst verbergen, beschützen,
liegt hier offen zu Tage: Unser Stolz, unsere Eitelkeit, unsere Verletzlichkeit.
Kurz: Unser Herzblut hängt an dem Spiel.
Aber - Es ist doch nur ein Spiel
Auch, wenn wir uns mit allem einbringen, was wir haben, so bleibt es doch nur ein Spiel.
Jeder von uns stand schon im Spiel vor Situationen, wo der Andere - der Spielgefährte - Grenzen überschritt.
Leider passiert es auch, dass wir es zu spät merken, wenn wir selbst Grenzen überschritten haben.
Dann müssen wir überlegen, wie solche Situationen zum Wohle aller geklärt werden.
Denn wir wollen nicht das Spiel oder Freundschaften gefährden.
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